Historie der Sportgruppe

Historie der Sportgruppe

30 Jahre

Integrationssport /Sport für alle

im Hoisbütteler Sportverein

Am 6. Mai 1987 startete eine Sportgruppe in Hoisbüttel-Ammersbek bei Hamburg mit dem Namen Integrationssport – Sport für alle. Hier können Menschen mit unterschiedlichen Voraussetzungen miteinander Sport treiben. Personen mit besonderen Problemen – seien es körperliche, seelische oder soziale – erfreuen sich mit anderen Sportlern und Sportlerinnen gemeinsam an der sportlichen Bewegung. Wir haben das Ziel, Sport für alle anzubieten und zum wettkampforientierten Breiten- und Leistungssport Freizeitsport als echte Alternative zu organisieren.

Integrationssport – Sport für alle bedeutet:

– Sport mit allen- unabhängig von Alter, Behinderung, Voraussetzung und Herkunft

– traditionelle Sportarten und sportartübergreifende Angebote in einer Dreifeldsporthalle

– viele Spiel- und Bewegungsangebote gleichzeitig in der Halle

– Wochenendfreizeit jährlich

-Teilnahme an regionalen und nationalen Spiel- und Sportfesten

Unser Motto heißt: Inklusion statt Isolation – gemeinsam statt einsam, denn der Sport ist ein idealer Bereich für Kommunikation und Interaktion zwischen Menschen. Wir wollen, dass Menschen mit und ohne Behinderung, Menschen aus verschiedenen Regionen der Erde miteinander Sport treiben und ihre Freizeit gestalten, wodurch Befangenheit, Ängste und Vorurteile abgebaut werden und alle Seiten voneinander lernen können.

Inklusion im Sport leistet damit einen Beitrag für eine humanere Gesellschaft mit einer Verbesserung der gegenseitigen Akzeptanz.

Mit ihrem breitgefächerten Bewegungsangebot wollen die Organisatoren primäre und sekundäre Prävention miteinander verbinden.

Von den ca. 80 Mitgliedern kommen bis zu 60 Sportler regelmäßig in die moderne, rollstuhlgerechte Dreifeldsporthalle. Die Anfangs- und Endzeiten des Trainings bestimmt jeder selbst. Ebenso kann ein eigenes Programm gestaltet oder unter Anleitung mitgemacht werden. Jeder/Jede kann sich so individuell belasten. Niemand wird gezwungen und nimmt wirklich freiwillig am Sportgeschehen teil. Dies drückt auch unser Slogan aus: Ohne Norm in Form.

Vielfältige Wahlmöglichkeiten ermöglichen individuelle und gruppenbezogene Erfolgserlebnisse. Sie tragen mit dazu bei, dass Frustration nicht zur Resignation führt. Es stehen immer Raum, Zeit und qualifizierte Übungsleiter – falls gewünscht oder erforderlich – für spontane, selbstorganisierte Aktivitäten zur Verfügung.

Mehrere Übungs- und Gruppenleiter mit unterschiedlichen Schwerpunkten bilden das Leitungsteam. Zusätzlich engagieren sich Wohngruppenbetreuer, Zivildienstleistende und zum Teil Eltern, die aber Sporttreibende in beratender Funktion sind.

Auch nach 30 Jahren sind uns die Ideen zur Gestaltung des inklusiven Sportangebotes nicht ausgegangen. Und wir werden weiter machen, denn der INKLUSIONSSPORT ist ein SPORT FÜR ALLE – ein Sport ohne Grenzen.

 

Wissenswertes zum Integrationssport – Sport für alle

Sport- Spiel – Spaß Feste

Häufig finden große Sportfeste statt. Die Besucher können sich hierbei informieren und ausprobieren. Die Sportgeräte stehen allen zur Verfügung und können unter Anleitung erfahren werden.

Die Feste hatten thematische Schwerpunkt.

1987 – 1992 Spiel-, Sport- und Familienfeste unter dem Motto:

Integrationssport – Sport für alle

1989 : Mitorganisation Sport- und Trimmfestival, Hamburg Stadtpark

1993 : Sport ohne Grenzen in der Hamburger Sporthalle, in Kooperation mit anderen Integrationssportgruppen

1994 : Sport gegen Gewalt – Intoleranz, und Fremdenfeindlichkeit mit Unterstützung der Sportjugend Schleswig Holstein, Kiel

1995 : Kinder stark machen – Suchtvorbeugung im Breitensport mit Unterstützung der Bundeszentrale zur gesundheitlichen Aufklärung, Bonn

1996 : Go Sports – Jugend im Sport vereint – mit Unterstützung der Sportjugend Württemberg und der Sportjugend im Hoisbütteler SV

1997 : Kinder stark machen – Traumhafte Bewegungen – bewegte Träume

Suchtvorbeugung im Breitensport mit Unterstützung der Bundeszentrale zur gesundheitlichen Aufklärung, Bonn

1998 : Familiade: Dschungelparty, Projekt des Landessportverband Schleswig-Holstein

1999 : Familiade: Reise zum Himalaja, Projekt des Landessportverband SH

2000 : Europa–Familiade, Projekt des LSV- Schleswig-Holstein

2001 : Eurofamiliade, Zusammenarbeit mit Hamburger Sportvereinen und Uni-HH

2002: GiB, Generationen in Bewegung, Sport-Spaß-Gesundheitsfest für die gesamte Familie, Projekt des Kreissportverbandes Stormarn

Teilnahme an den Special Olympics Nationalen Sommerspielen in Frankfurt

2003: Sport-Spiel-Spaß-Fest für alle –SPECIAL OLYMPICS

2004: Teilnahme an den Special Olympics Nationalen Sommerspielen in Hamburg

2005: Special Olympics – Familiade – Fest, Thema: Rund um den Ball

2006: Teilnahme an den Special Olympics Nationalen Sommerspielen in Berlin

2007: 20. Geburtstag, Sport-Spiel-Spaß Fest für die ganze Familie

2008: Teilnahme an den Special Olympics Nationalen Sommerspielen in Karlsruhe,  Teilnahme beim Regionalen Tischtennisturnier

2009: Teilnahme an einem europäischen Floorballturnier in Aarhus, Dänemark, Teilnahme an Regionalen Fußball-, Badminton- und Floorballturnieren, Teilnahme an den Special Olympics World Winter Games in Idaho/USA

2010-17: Teilnahme an Special Olympics Nationalen Sommer- und Winterspielen mit – Fußball, Leichtathletik, Tischtennis, Badminton, Floorball und Floorhockey, Teilnahme an Regionalen Fußball-, Badminton- und Floorballturnieren, Regelmäßige Mitveranstaltungen von Weihnachtsmärkten, Braaker Mühlenfeste, Teilnahme an Aktivitäten des Hoisbütteler SV, Kreissportverband Stormarn, Landessportbund-SH

2016-17: Tage der offenen Türen, Spielfeste für Flüchtlinge, Lange Nächte des Sports, TV-Aufnahmen

Bemerkenswert: Etwa 450 Besucher kamen zum ersten Sportfest 1988. Die größten Feste fanden 1993 in der Hamburger Sporthalle mit etwa 2300 Teilnehmerinnen und 2001 an der Sportuniversität Hamburg in Kooperation mit weiteren Vereinen und Verbänden mit 3500 Teilnehmern statt.

Internationale Zusammenarbeit

  • Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales, Bonn, beruft C. Schirrmacher von 1994 – 1995 als Gruppenleiter in das „E U – Aktionsprogramm zugunsten von Menschen mit Behinderung“ – Helios II, Arbeitsbereich: „Freizeitgestaltung für Mehrfachbehinderte“. Informations- /Vortragsveranstaltungen in: Kopenhagen, DK, London, GB, Brüssel, B, Aveiro, Porto, P. Ein Erfahrungsaus-tausch fand in Hoisbüttel statt vom 10. – 12.10. 1994

  • Die Partnergemeinde von Ammersbek ist Montoir /Frankreich. Ein sportlicher Austausch besteht mit Montoir in der Bretagne seit Jahren. 1991 fahren 9 INTEsportler nach Montoir und präsentieren ihre Sportaktivitäten in der großen Sporthalle. Zusammenarbeit mit Sportgruppe für Behinderte (Lebenshilfe), Bozen, mehrere Veranstaltungen

  • Comenius – ein Europäisches Schulentwicklungsprojekt – wird in den Jahren 2000-2003 von Schulen mit Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung (D, FIN, GR, ES und Cyp) organisiert.

Inklusive Freizeitwochenenden, Sportangebote und Zusammenarbeit

Zwischen 1994 – 2005 findet jedes Jahr ein integratives Wochenende in Schönhagen bei Kappeln an der Ostsee statt. Regelmäßig fahren zwischen 30 und 50 Personen mit. Ab 2009 werden Freizeiteinrichtungen in der Region bevorzugt. Sportangebote sind aufgelistet unter www.integrationssport.de. Kursangebote: Artistik, Jonglieren, Skigymnastik, Skateboard, Zirkustechniken, Snoozelen, Abenteuersport, Fahrradkurs, Schwarzlichttheater, Thai Chi, Entspannungstechniken, Judo, Boccia

Am 2.12.1995 (Europäischen Tag der Behinderten) Präsentation im Deutschen Bundestag, Bonn

Am 19.2.1997 haben wir mit 178 Teilnehmern den größten Ansturm auf unsere Trainingszeit.

Mitte Juli 2001 organisierte die Sportgruppe die „wahrscheinlich größte Schwungtuchaktion der Welt“. Mehr als 1100 SportlerInnen bewegten gleichzeitig die Schwungtücher an der Sportuni Hamburg.

31.10.2007: Filmteam in der Halle im Rahmen der Initiative für Bürger-Engagement 2007 „für mich, für uns, für Schleswig-Holstein“ sportlich aktiv

2011: Unser jüngster Sportler ist zweieinhalb Jahre alt. Das älteste Mitglied ist 75 Jahre alt.

2008: Besuch des Bundestages. Herr Thönnes lädt 10 Sportler nach Berlin ein.

In den Folgejahren: Regelmäßige Teilnahme mit dem Spielmobile am „Braaker Mühlenfest“ , Kooperationen mit Schulen, Vereinen und verstärkte Zusammenarbeit mit Sportverbänden

17.1.2017 NDR-TV berichtet über die Sportgruppe (Filmaufnahmen zwischen 10:00 – 16:30 h)

Danksagung:

30 Jahre Inklusionssport im Hoisbütteler SV. Eine lange Zeit. Und doch erinnere ich mich noch an unseren 1. Sporttag. Vor 30 Jahren, genau am 6. Mai 1987, unserem 1. Trainingstag, standen über 50 Personen in der Halle und wollten Sport machen. Ein großartiger Anfang, der uns Mut machte.

Unsere ersten Vereinsmitglieder waren damals 5 und 7 Jahre alt. Heute sind sie immer noch dabei. Als Übungsleiter bereichern sie nun das sportliche Angebot.

Ein Team von 8 Personen organisiert jede Woche 2,5 Stunden Bewegungs- Sport- und Spielmöglichkeiten in der Halle.

Ich danke dem Übungsleiterteam, Andi, Geli, Kerstin, Monika, Niklas, Sven-Michael, Telse und Wolf-Dieter, die immer wieder ihre Ideen und Kraft einbringen und den Sport für alle seit Jahrzehnten mitgestalten. Ich danke auch allen ehemaligen Übungsleitern, die aus privaten und beruflichen Gründen nur einige Jahre diesen Sport prägen konnten.

Besonders danke ich dem Hoisbütteler SV an dieser Stelle, der damals mit dem Vorsitzenden Klaus Wiese den Mut aufbrachte, ein derartiges Sportangebot zu wagen. Heute fragt niemand mehr, ob ein Sport für Menschen mit und ohne Behinderung überhaupt möglich ist. Damals war es neu und für die meisten unvorstellbar.

Doch nicht nur der Verein hatte den Mut Inklusionssport zu wagen. Unterstützung kam vom Kreissport-verband Stormarn mit Henner Berg, Klaus Schütte und Alfred Schmücker, vom Landessportverband SH und vom Behindertensportverband SH. Sie alle haben uns ermutigt, voran zu gehen und mögliche Hürden zu überwinden (um in der Sprache des Sports zu bleiben).

Eine große Hürde waren die Finanzen. Wir brauchten spezielle Materialien, wie z.B. ein AIRTRAMP. Diese Hüpfburg ist ein ideales Sportgerät zum Toben aber auch zum Ausruhen für jedermann. Es kräftig die Muskulatur und verbessert das Gleichgewichtsgefühl. Heute kostet dieses Gerät in der Größe von 6×6 m nahezu 8000,00 Euro.

Ständige finanzielle Unterstützung erhielten wir vom Hoisbütteler Sportverein, Kreissportverband Stormarn, Landessportverband Schleswig-Holstein.

Zuverlässige Unterstützung erhielten wir über: Hamburger Abendblatt, Von Mensch zu Mensch, Hamburger Bußgeldstelle, Lions Club Ahrensburg, Sparkasse Holstein, Allianz HH, DUROI Sports, Braaker Mühle, Hamburg Airport/Nachbarschaft

Weitere Spenden kamen von Firmen und Privatleuten, wofür wir sehr, sehr dankbar sind.

C. Schirrmacher